Rezitation

In der Beilage findet ihr die neueste Version unserer Rezitation. Habt ihr Verbesserungsvorschläge? Bei den "heilsamen Taten" hatte ich die "Tatkraft" eingefügt, desgleichen bei den "Richtlinien" bei den "alltäglichen Handlungen". Nun habe ich auch die zuvor nach hinten verschobene erste Zeile umgeschrieben und vom Text abgesetzt, desgleichen die "Ich-Anteile" bei den "transzendierenden Tugenden" umformuliert, heute auch in den "grundlegenden Kennzeichen" die erste Zeile in "weil alles Leben ..." umgewandelt. Übrigens: Im Word-Menü "Ansicht" kann man mit "Markup" die Kommentare abschalten.
(ooo)                                          DIE  ZUFLUCHTNAHME
(o)       Buddha sprach: „Man ist seine eigene Zuflucht, wer anders könnte die Zuflucht sein?“
(o)           Ich ehre Buddha Shakyamuni, der den Sinn des Lebens erfahren und uns seine Erkenntnis mitgeteilt hat.
(o)                                                   
        NAMO  BUDDHA                                                                 (o;x)
(o)           Ich weite meinen Geist liebevoll zum vollen Verstehen des Lebens.
(o)                                                  
        NAMO  DHARMA                                                                 (o;x)
(o)           Ich fühle mich der Gemeinschaft jener verbunden, die diesen Weg in Harmonie und Achtsamkeit gehen.
(o)                                                    
        NAMO  SANGHA                                                                (o;x)
(ooo)                                          DIE  VIER  EDLEN  WAHRHEITEN
(o)           Mit der Rede über die vier edlen Wahrheiten setzte Buddha das Rad der Lehre in Bewegung:
(o)           Wenn wir das Leben betrachten, sehen wir, dass es nicht vollkommen ist.
(o)           Wenn wir uns selbst betrachten, sehen wir, dass Gier, Hass und Verblendung zu dieser Unvollkommenheit beitragen.
(o)           Wenn wir dieses egozentrische Verhalten vermeiden, erleben wir die Vollkommenheit des Lebens.
(o)           Wenn wir uns stets um Einsicht, Tugend und Achtsamkeit bemühen, entwickeln wir den Geist und helfen allen Wesen. (o;x)
 
(ooo)                                 GRUNDLEGENDE  KENNZEICHEN  DES  DASEINS
(o)           Bewusst betrachten wir die Welt, um sie so zu erkennen, wie sie wirklich ist:
(o)           Vergänglich sind alle Wesen, weil alles Leben in stetem Wandel begriffen ist.
(o)           Leidvoll sind für uns die Dinge, wenn sie mit Anhaften verbunden sind.
(o)           Alle Phänomene sind voneinander abhängig – somit existieren sie nicht aus sich selbst.
(o)           Ohne Eigenexistenz haftet das Karma nicht an uns – wir sind frei und deshalb verantwortlich.     (o;x)
 
(ooo)                                             DER  ACHTSPURIGE  WEG
(o)           Wir üben uns in Einsicht, Tugend und Achtsamkeit, um jenseits aller Erwartung zu erwachen.
(o)           Wir erlangen die rechte Einsicht, wenn wir die grundlegenden Kennzeichen des Daseins verstanden haben.
(o)           Wir verwirklichen die rechte Geisteshaltung, wenn wir uns unserer Bedingtheit stets bewusst sind.
(o)           Wir üben die rechte Achtsamkeit, wenn wir uns des Auf und Ab unserer körperlichen, seelischen und geistigen Funktionen gewahr sind und sich so unser Bewusstsein zu reinem Gewahrsein entwickelt.
(o)           Wir üben die rechte Sammlung, wenn wir durch Konzentration und Meditation den Geist klären und vom bloßen Nachdenken zu wahrem Frieden, Glückseligkeit, Gleichmut und klarer Bewusstheit gelangen.
(o)           Wir üben die rechte Anstrengung, wenn wir schlechte Gedanken und Emotionen durch gute ersetzen.
(o)           Wir üben die rechte Rede, wenn wir wahre und liebevolle, statt unnütze und Leid zufügende Reden führen.
(o)           Wir üben das rechte Tun, wenn wir freigebig, andere unterstützend und erfreuend, tätig sind.
(o)           Wir üben den rechten Lebenswandel, wenn wir durch Tun und Lassen niemandem Leid zufügen.                (o;x)
 
(ooo)                                               DIE  HEILSAMEN  TATEN
(o)           Wir entfalten uns durch das Ausüben von Gleichmut, Güte, Mitgefühl und Freude im Alltag und helfen so durch Tat und Beispiel allen Wesen.
(o)           Wir üben uns in den fünf heilsamen Taten, die zu Harmonie und Frieden in der Welt führen:
(o)           Wir behindern nicht das Leben, sondern fördern es, weil alle Wesen zum Erwachen finden sollen.
(o)           Wir nehmen nicht, was uns nicht gegeben wurde, denn wir können nur ernten, was wir selbst gesät haben.
(o)           Wir gebrauchen unsere Sinne nicht unnütz, weil sie für uns ein Hilfsmittel der Erkenntnis sind.
(o)           Wir halten keine unrechten Reden, denn die geäußerten Gedanken sollen allen hilfreich sein.
(o)           Wir nehmen keine berauschenden Mittel zu uns, weil das getrübte Bewusstsein nicht erwacht.                  (o;x)
 
(ooo)                                        DIE  TRANSZENDIERENDEN  TUGENDEN
(o)           Um den Geist der Erleuchtung zu entwickeln, vermeiden wir jegliche Extreme.
(o)           Durch stete Reduktion egoistischer Anteile in Denken, Handeln und Bewusstsein erwachen wir zu einem ganzeitlichen Dasein.
(o)           Wir gehen den mittleren Weg, indem wir die sechs Eigenschaften üben:
(o)           Durch Freigebigkeit entwöhnen wir uns des Anhaftens.
(o)           Durch Sittlichkeit überwinden wir alle Untugend.
(o)           Durch Geduld verringern wir egoistische Hoffnungen.
(o)           Durch rechte Anstrengung tragen wir zur Bewusstwerdung bei.
(o)           Durch ein meditatives Leben reinigen wir unseren Geist.
(o)           Durch das Streben nach Weisheit gelangen wir zum Erwachen.                                                                      (o;x)
 
(ooo)                                             HÖCHSTE  ERKENNTNIS
(o)           Das Herz-Sutra ist die Lehrrede über die Höchste Erkenntnis. die es uns ermöglicht, über alles hinaus zu gelangen und das jenseitige Ufer der Wahren Weisheit zu erreichen.
(o)           Das ist der kurz zusammengefasste Inhalt des Herz-Sutra:
(o)           Ein Bodhisattva der Wahren Freiheit, übt sich in der Höchsten Weisheit, weil er erkannt hat, dass Empfinden, Wahrnehmen, Denken, Handeln und Bewusstsein nicht aus sich selbst, sondern durch Entwicklung entstanden sind, daher sind sie bedingt und existieren nicht aus sich selbst.
(o)           Die Erscheinungen sind nicht verschieden von der Leerheit und die Leerheit ist nicht verschieden von den Erscheinungen. Die Schöpferkraft und ihre Phänomene sind in ihrem Ursprung und in ihrem Wesen eins.
(o)           Weil also alle Phänomene ohne ewigen, individuellen Kern sind, gibt es letztlich weder Geburt noch Tod, weder Reinheit noch Befleckung, weder Augen noch Farben, weder Illusion noch Wissen.
(o)           Da diese Erkenntnis über alle Vorstellungen hinausführt, gibt es weder Angst noch Furcht und jedes Haften an Phänomenen und Ansichten schwindet.
(o)           Daher wollen auch wir stets über alles hinausgehen und selbst unser eigenes Schicksal hinter uns lassen, um das Ufer des Wahren Erwachens zu erreichen.      (o;x)
 
(ooo)                                 RICHTLINIEN  ZUR  ENTWICKLUNG  DES  GEISTES
(o)           Buddha riet am Sterbebett seinen Schülern, seiner Lehre zu folgen, diese durch eigene Erfahrung zu überprüfen und gemäß der Einsicht daraus zu handeln: „Seid euch selbst eine Leuchte!“
(o)           Der letzte Abt des Klosters in der Blauen Stadt sagte, dass das Wissen vom Weg genüge.
(o)           Das Erwachen fußt nicht auf Glaube, Traum, Trance, Vorstellung oder Erwartung, sondern auf der Überwindung der Enge eines am Ich haftenden Bewusstseins: Der Erwachte unterscheidet nicht mehr zwischen Subjekt und Objekt.
(o)           Als Teil des Ganzen erkennen wir nur den uns wahrnehmbaren Teil des Daseins, als individuelles Bewusstsein erleben wir nur einen Ausschnitt aus der Wirklichkeit. In einer ozeanischen Erfahrung lässt man das Ich hinter sich und erfährt die einem selbst zugrunde liegende Unbegrenztheit.
(o)           Weil Vergangenes nicht mehr wirklich und Zukünftiges noch nicht entstanden ist, ist die selbstlos erlebte reine Gegenwart ohne Anhaften der einzige Weg zur Erleuchtung und das stete Aufrechterhalten dieses Bewusstseinszustands das Ziel.
(o)           Aufmerksamkeit ist die ständige Konzentration auf das Hier und Jetzt, die ewige Gegenwart wird zum zeitlosen Zentrum des Gewahrseins: Wirklichkeit und Handeln sind eins im Strom klaren Bewusstseins.
(o)           Es genügt die teilnehmende Beobachtung des eigenen Bewusstseinsstromes, alles andere ist „Ufer“ und kann nicht mitgenommen werden.
(o)           Ohne Identifizierung mit Sinneseindrücken, Emotionen, Gefühlen, Gedanken und Ich-Erleben nimmt sich das Bewusstsein selbst als ruhender Hintergrund aller Phänomene wahr. In dieser selbstlosen Form- und Zeitlosigkeit erlebt sich der Geist als endloses Licht.
(o)           In den alltäglichen Handlungen verwirklichen Erwachte die vier unermesslichen Verweilzustände von Gleichmut, Güte, Mitgefühl und Mitfreude, während zu den anderen Zeiten nicht mehr zwischen Sein und Nicht-Sein unterschieden wird, denn dies ist der Ur-Zustand latenter schöpferischer Energie.
(o)           Das Fließgleichgewicht der fünf Skandhas bildet das vergängliche Phänomen unseres Lebens, das Ich ist nur der Bezugspunkt unserer Wahrnehmungen und Gefühle, Überlegungen und Handlungen.
(o)           Durch stete Achtsamkeit fesseln uns Gedanken und Emotionen immer weniger und unser Herz wird weit. Wir werden unabhängiger von inneren und äußeren Bedingungen, handeln schöpferisch und ganzheitlich.
(o)           Wir Übende erweitern unsere Sichtweise nicht, indem wir die unsere den anderen aufdrängen, sondern indem wir die Sichtweise der anderen verstehen.
(o)           Wir befassen uns nicht mit den Bewegungen, sondern mit der Ruhe. Wir identifizieren uns nicht mit den Tönen, sondern mit der Stille. Wir hängen nicht an den Phänomenen, die in Raum und Zeit erscheinen, denn wir lassen immer wieder los und verwirklichen so das Nirvana mitten im Samsara.                                                                                                                                                             (o;x)
NAM  MO  BON  SU  THICH  CA  MAU  NI  PHAT
(ooo)                                                        BODHISATTVAGELÜBDE
(o)           Das Ergebnis unseres Strebens widmen wir allen Wesen, denn sie sind unsere Erben und setzen die Kette des Lebens und Erwachens fort.
(o)           Die fühlenden Wesen sind unzählig – wir wollen sie alle erwecken.
(o)           Die Leidenschaften sind endlos – wir wollen sie völlig überwinden.
(o)           Die Lehre des Buddha ist unergründlich – wir wollen sie ganz verstehen.
(o)           Der Weg des Buddha ist unvergleichlich – wir wollen ihn zu Ende gehen.                                                       (o;x)
 
(o)           Wir reichen einander die Hände, da wir eigentlich nie einsam sind, und üben still die Meditation der Güte.