Buddhistische Meditation (Vien Giac)
Die drei letzten Glieder des achtfachen Pfades (Rechte Anstrengung, Achtsamkeit, Vertiefung), so lehrte Buddha, dienen der Meditation. Die Erkenntnis und Auflösung der "Ich-Anhaftung" vollzieht sich nur in der Praxis der Versenkung.
Rechte Anstrengung bedeutet, die erforderliche Willenskraft aufzubringen, jeden Augenblick voller Konzentration bewusst zu sein. Die Außenwelt wird zwar wahrgenommen, doch ohne ihr anzuhaften. Alles registrieren ohne zu werten. Keine subjektiven Empfindungen beeinflußen den Meditierenden, die Sinneseindrücke werden objektiv wahrgenommen.
Rechte Achtsamkeit heißt, den eigenen Körper und Geist zu beobachten. Man nimmt den eigenen Atem wahr, wie er kommt und geht, ob lang oder kurz. Das ist die Meditation der Atembetrachtung. Wem diese stete Achtsamkeit nicht gelingt, soll die Atemzüge zählen: von Eins bis Zehn und dann wieder von vorn. War man abgelenkt oder verträumt beginnt man gleichfalls wieder von vorne. Und genauso neutral beobachtend schließlich verfährt man mit den übrigen Funktionen des Körpers (Meditation der Körperbetrachtung). Schließlich wendet man sich dem Geist zu. Gleichmütig, aber nicht gleichgültig beobachtet man seine Gefühle und dann auch Gedanken, bis sie von selbst gehen. Man läßt sie kommen und wieder gehen wie Wind und Meereswellen. Will Negatives nicht gehen, wandelt man es in Positives um, d.h. entwickelt bewußt gute Gedanken und Gefühle.
Rechte Vertiefung führt letztendlich zur vollkommenen Befreiung. Freiwerden von Begierden führt zu Frieden; Konzentration auf einen Punkt beruhigt den Geist; Aufrecherhalten der Ruhe führt zu Gleichmut; beharrlich die Leidensursachen erkennen absoluter Klarheit.