Gedichte_Thien

Da meine Muttersprache vietnamesisch ist, sind alle hier publizierten Texte in der vietnamesichen Originalfassung. Über die etwas holprigen Übersetzungen in die deutsche Sprache ersuche ich großzügig hinwegzusehen. 
 
                   NGỘ                                                            SATORI
 
Chánh pháp thị hiện ngay trong lòng mắt        Die echte Wahrheit erscheint direkt auf den tiefen Blick
Chẳng thể tách rời Tâm, Cảnh phân hai         Subjekt und Objekt könnten nicht getrennt sein
Trong cõi vô thường chợt ta bắt gặp              Im vergängliche Welt habe wahrgenommenen
Chân Như là Tướng Động của muôn loài       Dass die Soheit ist der unbeständigte Charakter von allem Dingen
 
Niết Bàn đâu xa, giữa lòng nhân thế              Nirvana ist nicht weit, sondern in der Menschen selbst
Hạnh phúc tại tâm, tìm kiếm chi hoài             Der wahre Frieden ist im Herz, man soll ihn nicht in ausserhalb suchen
Ung dung thở trong phút giây tự tại               In Achtsam atmet im jetztige Minute
Chân lý nào đâu phải của riêng ai                  Die Wahrheit gehört  nirgendwem
 
Chân tướng không vọng cầu nơi huyễn ảo     Die wahre Erscheinung sieht man nicht durch verblendete Augen
Ngộ tùy thời, Cảnh chuyển biến theo duyên   Erleuchtung hängt von der Lage ab, und ist mit Fügung geeignet
Vượt Sắc Không, thoát ra ngoài khuôn sáo   Über die Leerheit befreit uns selbst von die illusorische Rahmen
Nhân chẳng còn, quả đâu tại nhãn tiền ?       Ohne Samen, wie können Früchte entstehen ?
 
Bờ mé không còn, nói chi vượt sóng             Ohne Grenze braucht man nicht hinaustreten
Không đáo bĩ ngạn, vất bỏ Từ hàng               Glücklich ist man in diese Ufer, wozu dient die Rettungsboot
Đất trời thênh thang, chim không lưu bóng    Auf die große Welt hat die Vögel ohne absicht dass die Schatten zurück legen
Đi về gió lộng, mây nổi chiều hoang               Der Wind bläst hin und her, und Wolken schwemmen im freien Abend
 
                                                               09.05.02
                                   Korrigiert von Adi 27.11 und 02.12.03
            Die echte Wahrheit erscheint unmittelbar dem unvoreingenommenen Blick:
            Subjekt und Objekt sind nicht getrennt.
            In der vergänglichen Welt habe ich wahrgenommen:
            Die Soheit ist der unbeständigte Charakter aller Dinge.
 
            Nirvana ist nicht fern, sondern im Menschen selbst:
            Der wahre Friede ist im Herz, man soll ihn nicht aussen finden.
            Achtsam atmen in jeden Minute:
            Die Wahrheit gehört niemandem.
 
            Die wahre Erscheinung sieht man nicht durch verblendete Augen.
             Erleuchtung hängt von den Umständen ab und ist mit Fügung verbunden.
            Über die Leerheit hinausgehend befreien wir uns selbst von allen Illusionen.
             Jedoch: wie könnten Früchte ohne Samen entstehen ?
 
            Weil alles grenzenlos ist, kann man nirgends hinauszutreten.
            Glücklich ist man an jedem Ufer, wozu dient das Rettungsfloß ?
            Ohne Absicht werfen die Vögel ihre Schatten auf die weite Welt.
            Der Wind bläst von wo auch immer, Wolken treiben im freien Himmel