Bodhisattva-Gelübde
Hallo,
Ich habe etwas über "Bodhisattva-Gelübde" im Internet gefunden.
Vielleicht könnten wir auch einige Steine in unseren Rezitationstext basteln
Thien
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Die fühlenden Wesen sind zahllos,
Wir geloben, sie zu befreien.
Wir geloben, sie zu befreien.
Die Illusionen sind unerschöpflich,
Wir geloben, sie zu transzendieren.
Wir geloben, sie zu transzendieren.
Die Dharmas sind unermesslich,
Wir geloben, sie zu meistern.
Wir geloben, sie zu meistern.
Buddhas Weg des Erwachens ist überaus erhaben,
Wir geloben, ihn zu verwirklichen.
Wir geloben, ihn zu verwirklichen.
Die Bodhisattva-Gelübde im Mahâyâna (Shântideva: Bodhicaryâvatâra, aus Kapitel III )
Möge ich den Schutzlosen ein Beschützer sein,
ein Führer den Reisenden,
denen die zum anderen Ufer wollen, ein Boot, ein Damm, eine Brücke,
eine Lampe für die, die eine Lampe brauchen,
ein Bett für die, die ein Bett brauchen,
ein Diener für alle Lebewesen, die einen Diener brauchen.
ein Führer den Reisenden,
denen die zum anderen Ufer wollen, ein Boot, ein Damm, eine Brücke,
eine Lampe für die, die eine Lampe brauchen,
ein Bett für die, die ein Bett brauchen,
ein Diener für alle Lebewesen, die einen Diener brauchen.
Möge ich den Lebewesen ein Wunschjuwel sein,
ein Glückskrug, eine Zauberformel, ein Wunderheilkraut,
ein Wunschbaum und eine Wunschkuh.
ein Glückskrug, eine Zauberformel, ein Wunderheilkraut,
ein Wunschbaum und eine Wunschkuh.
So wie die Erde und die drei anderen Elemente,
zusammen mit dem Raum, alle Wesen beständig nähren und stützen,
möge auch ich zu einer solchen Quelle der Nahrung und Stütze
für alle Wesen werden, die den Raum ausfüllen,
solange noch nicht alle Wesen den Frieden erlangt haben.
zusammen mit dem Raum, alle Wesen beständig nähren und stützen,
möge auch ich zu einer solchen Quelle der Nahrung und Stütze
für alle Wesen werden, die den Raum ausfüllen,
solange noch nicht alle Wesen den Frieden erlangt haben.
Wenn die Buddhas der früheren Zeiten sich dem Bodhicitta,
dem Herz-Geist der Erleuchtung, verpflichteten,
beschritten sie stufenweise den Pfad der Bodhisattva-Praxis.
So verpflichte auch ich mich dem Bodhicitta zum Wohle aller Wesen
und werde stufenweise den Pfad der Bodhisattva-Praxis beschreiten.
dem Herz-Geist der Erleuchtung, verpflichteten,
beschritten sie stufenweise den Pfad der Bodhisattva-Praxis.
So verpflichte auch ich mich dem Bodhicitta zum Wohle aller Wesen
und werde stufenweise den Pfad der Bodhisattva-Praxis beschreiten.
Heute ist meine Geburt fruchtbar geworden;
meine Geburt als Mensch hat eine Berechtigung erhalten.
Heute wurde ich in Buddhas Familie geboren.
Jetzt bin ich ein Kind Buddhas.
meine Geburt als Mensch hat eine Berechtigung erhalten.
Heute wurde ich in Buddhas Familie geboren.
Jetzt bin ich ein Kind Buddhas.
Jetzt bin ich entschlossen, Handlungen auszuführen,
die meiner Familie würdig sind.
Ich werde die Reinheit dieser fehlerlosen,
edlen Familie nicht beschmutzen.
die meiner Familie würdig sind.
Ich werde die Reinheit dieser fehlerlosen,
edlen Familie nicht beschmutzen.
So wie ein blinder Wanderer
ein Juwel in einem Kehrrichthaufen findet,
so entstand, scheinbar durch einen Glücksfall,
Bodhicitta in mir,
ein Juwel in einem Kehrrichthaufen findet,
so entstand, scheinbar durch einen Glücksfall,
Bodhicitta in mir,
Dieser überragende Nektar, der den Tod zerstört;
der unerschöpfliche verborgene Schatz, der alle Armut beseitigt;
der unerschöpfliche verborgene Schatz, der alle Armut beseitigt;
Die überragende Medizin, die sämtliche Krankheiten heilt;
der Baum, der allen Wesen Schutz gewährt,
die es müde sind, die Pfade des Samsara zu wandern;
der Baum, der allen Wesen Schutz gewährt,
die es müde sind, die Pfade des Samsara zu wandern;
Das Fahrzeug für alle Reisenden,
die die Sorgen hinter sich lassen;
der Mond des Geistes,
der die Hitze der Begierde kühlt;
die die Sorgen hinter sich lassen;
der Mond des Geistes,
der die Hitze der Begierde kühlt;
Die grosse Sonne,
welche die Dunkelheit der Unwissenheit zerstreut;
die aus der Milch des Dharma geschlagene reine Butter;
welche die Dunkelheit der Unwissenheit zerstreut;
die aus der Milch des Dharma geschlagene reine Butter;
Die grosse Glückseligkeit
für Wanderer auf den Pfaden des Samsara,
die nach Freude Ausschau halten.
für Wanderer auf den Pfaden des Samsara,
die nach Freude Ausschau halten.
In Anwesenheit aller Buddhas lade ich alle Wesen ein,
meine Gäste zu sein.
Mögen die Götter und alle anderen Wesen sich freuen.
meine Gäste zu sein.
Mögen die Götter und alle anderen Wesen sich freuen.
Möge das kostbare Juwel des Bodhicitta entstehen,
Wo es noch nicht entstanden ist.
Und wo es bereits entstanden ist,
Dort möge es nicht abnehmen,
Zunehmen möge es von Gipfel zu Gipfel.
Wo es noch nicht entstanden ist.
Und wo es bereits entstanden ist,
Dort möge es nicht abnehmen,
Zunehmen möge es von Gipfel zu Gipfel.
Das Brahmajala-Sutra (skrt.) ist auch unter den Namen The Sutra of Brahma's Net, Fan-wang-jing (chin.), Bommô-kyô (jap.) bekannt. Der folgende Textauszug ist entnommen aus Grosser Weg - Texte des Zen, Dieter Bünker, Deutsche Buddhistische Union, München, 1989.
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An diesem Tag der Ordination will ich Euch den großen Schatz der Gelöbnisse des Bodhisattva geben. Hier im wesentlichen, was das einleitende Gedicht des Brahmajala-Sutra (skrt.) sagt:
Die Gelöbnisse bewahren bedeutet, Körper und Rede zu läutern und sich den Geist der rechten Konzentration anzueignen. Viel zuhören erschafft die wahre Weisheit. Aus diesem Grund sind die Gelöbnisse die tiefe Wurzel.
Die Gelöbnisse sind die Schatzkammer des wunderbaren Dharma und der die Welt übersteigende Schatz. Sie sind der große Lastkahn oder die bescheidene Barke, mit denen man den Ozean des Lebens und des Todes überquert.
Die Gelöbnisse sind der See der Reinheit und der Frische, der die brennenden Schmerzen wäscht und badet. Sie sind das Schwert der Verwegenheit, das die verderblichen Gifte der Boshaftigkeit neutralisiert.
Die Gelöbnisse sind der letzte Begleiter am Ende, der hilft, die heimtückischen Fallen auf dem Weg zu überwinden. Sie sind das Tor zum wohlschmeckenden Nektar, woran alle Weisen sich frei vergnügen.
Die Gelöbnisse zu bewahren, bedeutet nicht, sich selbst zu verherrlichen, sondern die Feinheit zu besitzen und die Gemeinheit zurückzuweisen. Die Gelöbnisse nicht in einer Sichtweise gefangenzuhalten, bedeutet den Geist des Irrtums zu vermeiden.
Dies wird die Reinheit und Klarheit der Gelöbnisse genannt, über die alle Buddhas eine Lobrede halten. Indem man sie bewahrt, bleibt der Geist ohne Reue und alle Wünsche werden vollkommen erfüllt.
Die Gelöbnisse sind die Wassergräben der Dharmafestung, die beim Aufstand der Illusionen den Zugang versperren. Sie sind ein starker und tapferer General, der die Armeen der Dämonen vernichtet.
Die Gelöbnisse sind das Kleinod der Freiheit, das den Menschen mit dem unschätzbaren Schatz versieht. Sie sind die Höhen der Warte, von wo aus man vergnügt in allen Samadhis spielt.
Die Gelöbnisse zu bewahren bedeutet, die Erde zu ebnen, auf der sich die Bleibe des Zen Samadhi erheben soll, und das Licht der grenzenlosen Weisheit erzeugen zu können und davon das strahlende Leuchten zu erhalten.
Die erhabene Macht der Samadhi Weisheit zu erlangen, die Myriaden Handlungen in ihrer Fülle zu vollbringen, und den Weg des Buddha zu vollenden, die Wurzel von alledem sind die Gelöbnisse.
Daher weiser Mensch, behüte die Gelöbnisse mit einem festen und beständigen Geist. Höre auf, dein Leben zu vergeuden und gib acht, sie nicht zu brechen.
Lege beide Handflächen zusammen und erweise dem Buddha Shakyamuni und allen Meistern Ehrerbietung. Höre dem, was ich dir sagen werde, mit ganzem Geist aufmerksam zu.
Trägst du auch nur das winzigst kleine Vergehen in dir, so muß dein Geist darauf mit Schrecken und Furcht antworten. Wenn du einen Fehler begehst, so bereue ihn aufrichtig und fasse den Entschluss, ihn nie mehr zu begehen.
Wird der Geist wie ein gallopierendes Pferd auf den schlechten Weg geführt, wird er, wild gemacht, für immer unbezähmbar bleiben. Wenn du jedoch nicht von den vom Buddha gegebenen Gelöbnissen abläßt, kannst du die Zügel souverän unter Kontrolle halten.
Buddha selbst hat die Gelöbnisse gelehrt. Der tugendhafte Mensch kann daran glauben und sie nehmen. Ein solcher Mensch besteigt ein folgsames Pferd, und erkann die Armeen der Illusionen vernichten.
Der Mensch muß die Gelöbnisse achten und schützen, so wie die Kuh ihren Schwanz sehr schätzt. Man muß seinen Geist verankern und ihn nicht irreleiten, wie den Affen, der fest angekettet ist.
Ohne diese unabweisliche Lehre des Buddha anzunehmen und ohne die Gelöbnisse zu schätzen und sich an ihnen zu freuen, kann man sein Reitpferd nicht lenken und wird im Kampf von Leben und Tod scheitern.
Wer sich unablässig Tag und Nacht mit Sorgfalt bemüht, und sich inbrünstig nach der ursprünglichen Weisheit sehnt, der befindet sich im Dharma des Buddha und kann das ewige Leben der Lauterkeit und Klarheit erlangen.
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Die folgenden 10 grundlegenden und 48 geringeren, ergänzenden Gelübde der Bodhisattvas wurden von Rev. H. Nearman aus dem Fan-wang-jing, der chinesischen Textversion (von Kumârajîva) des Brahmajala-Sutra, ins Englische übertragen und veröffentlicht in Buddhist Writings, Rev. H. Nearman, Shasta Abbey Press, 1994/1998, Mt. Shasta, California, USA.
Die deutsche Übertragung, die Kommentare und die Interpretationen (insb. der 48 geringeren, ergänzenden Gelübde) stammt von M. B. Schiekel (Ulm, 2002).
Die deutsche Übertragung, die Kommentare und die Interpretationen (insb. der 48 geringeren, ergänzenden Gelübde) stammt von M. B. Schiekel (Ulm, 2002).
Einige Bemerkungen vorab mögen vielleicht hilfreich sein:
- Das, was hier als Richtlinien oder Gelübde wiedergegeben wird, heißt im Sanskrit pratimoksha, 'das was losgelassen werden sollte', und dies bezeichnet einfach unheilsames Verhalten.
Zugleich heißt pratimoksha aber auch 'das was befreit', denn ein Leben nach diesen Übungs-Richtlinien ist eine unabdingbare Voraussetzung auf dem Weg zur Befreiung und zum Frieden (nirvana).
Zugleich heißt pratimoksha aber auch 'das was befreit', denn ein Leben nach diesen Übungs-Richtlinien ist eine unabdingbare Voraussetzung auf dem Weg zur Befreiung und zum Frieden (nirvana).
- Generell liegt im Mahâyâna bei Richtlinien oder Gelübden die Betonung auf unserer inneren Einstellung, und nicht etwa auf einer rein formalen, buchstabengetreuen und vielleicht sogar sinnentleerten Befolgung der Regeln. Aus dieser Betonung unserer geistigen Einstellung im Umgang mit den Richtlinien folgt auch, daß die 48 geringeren, ergänzenden Gelübde eher den Charakter von Handlungs-Beispielen eines Lebens auf dem Bodhisattva-Weg haben, und nicht etwa als (womöglich vollständige) Kodifizierung eines 'erlaubten' Verhaltens verstanden werden sollten.
- Die Formulierung 'eine schwerwiegende Verfehlung, die den Ausschluß verdient', bezieht sich auf Laien ebenso wie auf Mönche und Nonnen - sie alle verlieren in der Regel ihre Bodhisattva-Ordination und Mönche und Nonnen werden darüberhinaus normalerweise von ihrem Orden ausgeschlossen.
Da andererseits Mitgefühl einer der zentralen Punkte im Mahâyâna ist, bleibt bei klarer Einsicht in fehlerhafte Handlungen, aufrichtigem Bedauern und dem ehrlichen Vorsatz, diese Fehler in Zukunft unter keinen Umständen zu wiederholen, die Tür offen für eine (ggf. spätere) Erneuerung der Ordination.
Da andererseits Mitgefühl einer der zentralen Punkte im Mahâyâna ist, bleibt bei klarer Einsicht in fehlerhafte Handlungen, aufrichtigem Bedauern und dem ehrlichen Vorsatz, diese Fehler in Zukunft unter keinen Umständen zu wiederholen, die Tür offen für eine (ggf. spätere) Erneuerung der Ordination.
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Die 10 grundlegenden Gelübde der Bodhisattvas
- Nicht töten, sondern das Leben schützen.
Der Buddha (Vairochana) sagt:
Ihr Schüler und Schülerinnen des Buddha, solltet ihr selbst töten, vorsätzlich jemand anderen zum Töten veranlassen, jemanden zum Töten ermutigen, das Töten preisen, mit Freude dem Töten zusehen, absichtlich jemandem den Tod wünschen, absichtlich einen Tod verursachen, Gegenstände oder Hilfsmittel zum Töten zur Verfügung stellen, ein Leben auslöschen, auch wenn dies vom Gesetz her sanktinoniert ist, wenn ihr also auf irgendeine Weise am Töten teilnehmt, so begeht ihr eine schwerwiegende Verfehlung, die den Ausschluß verdient.
Bitte tötet niemals absichtlich irgendein lebendes Wesen.
Als Bodhisattvas erweckt in euch ein Herz voll unendlichem Erbarmen, Mitgefühl, Respekt und Hilfsbereitschaft und benutzt die euch zur Verfügung stehenden Rechten Hilfsmittel (upaya), um allen fühlenden Wesen zu helfen und sie zu beschützen.
Wenn du daher aus einem egoistischen und rücksichtslosen Herzen und also absichtlich und vorsätzlich ein Leben auslöschst, so bist du ein Bodhisattva, der eine schwerwiegende Verfehlung begeht, die den Ausschluß verdient. - Nicht stehlen, sondern Großzügigkeit üben.
Ihr Schüler und Schülerinnen des Buddha, solltet ihr selbst stehlen, vorsätzlich jemand anderen zum Stehlen veranlassen, jemanden zum Stehlen ermutigen, an einem Diebstahl, einer Erpressung oder einem Betrug teilnehmen oder einen solchen unterstützen, oder euch auf irgendeine Weise an einem solchen Verhalten beteiligen, so begeht ihr eine schwerwiegende Verfehlung, die den Ausschluß verdient.
Bitte nehmt nichts an euch, was Abwesenden gehört, oder was bereits von Dieben gestohlen wurde. Bitte nehmt nicht absichtlich irgendetwas, das irgendjemand anderem gehört, und sei es nur eine Nadel oder ein Grasblatt.
Als Bodhisattvas erweckt aus eurer Buddhanatur heraus ein Herz voller Respekt, Hingabe, Barmherzigkeit und Wohlwollen. Helft immer allen Wesen Glück und Freude zu entwickeln.
Wenn du im Gegensatz dazu Eigentum und Besitz von anderen stiehlst, so bist du ein Bodhisattva, der eine schwerwiegende Verfehlung begeht, die den Ausschluß verdient. - Kein Leid erzeugen in sexuellen Aktivitäten, sondern Aufrichtigkeit, Liebe und Verständnis praktizieren. (Für Laien)
Ihr Schüler und Schülerinnen des Buddha, solltet ihr sexuellen Mißbrauch begehen, vorsätzlich jemand anderen dazu bewegen, andere dazu ermutigen, oder euch auf irgendeine Weise an einem solchen Verhalten beteiligen, so begeht ihr eine schwerwiegende Verfehlung, die den Ausschluß verdient.
Bitte begebt euch nicht willentlich und wissentlich in unheilsame sexuelle Aktivitäten. Solltet ihr gierig und lüstern solch unheilsame Aktivitäten mit einem Menschen, einem Tier, einem Deva, einem Toten oder einem Geist ausüben, so begeht ihr eine schwerwiegende Verfehlung, die den Ausschluß verdient.
Als Bodhisattvas kultiviert ein Herz voller Respekt und Hingabe, um alle fühlenden Wesen zu retten, sie an das Andere Ufer zu geleiten und um die Menschheit zu läutern.
Wenn du im Gegensatz dazu absichtlich jemanden zu sexuellem Mißbrauch bewegst oder anstiftest - einschließlich deiner Mutter, Tochter, Schwester, oder einer anderen engen Verwandten, oder gar einem Tier - und auf eine zügellose Weise handelst, die deinen Mangel an Wohlwollen und Mitgefühl offenbart, so bist du ein Bodhisattva, der eine schwerwiegende Verfehlung begeht, die den Ausschluß verdient.
(Kommentar:
- dieses Gelübde richtet sich an Laien, da buddhistische Mönche und Nonnen ja gemäß den Vinaya-Regeln auf jegliche Sexualität verzichten;
- was hier mit den Begriffen 'sexueller Mißbrauch' oder 'unheilsame sexuelle Aktivitäten' übertragen wurde, heißt in den alten buddhistischen Schriften oft 'zügellose Gier in Sinnesdingen'; gemeint sind Aktivitäten, die ein anderes Lebewesen zu einem Objekt der Lust herabwürdigen, anstatt diesem Wesen mit Aufrichtigkeit, Liebe und Verständnis zu begegnen). - Nicht lügen, sondern wahrhaftig und konstruktiv reden.
Ihr Schüler und Schülerinnen des Buddha, solltet ihr im Widerspruch zur Wahrheit reden, vorsätzlich andere zum Lügen bewegen, andere zum Lügen oder zur Prahlerei ermutigen, oder euch auf irgendeine Weise an Lügen oder Prahlereien beteiligen, solltet ihr vorgeben, etwas gesehen zu haben, was ihr nicht gesehen habt, oder etwas nicht gesehen zu haben, was ihr gesehen habt, oder solltet ihr durch irgendein Zeichen eures Körpers oder eures Geist irgendetwas ausdrücken, das im Widerspruch zur Wahrheit steht, so begeht ihr eine schwerwiegende Verfehlung, die den Ausschluß verdient.
Als Bodhisattvas bemüht euch ständig um wahre Worte und wahre Sichtweisen, sowohl in euch selbst, als auch in allen fühlenden Wesen.
Wenn du im Gegensatz dazu falsche Worte, falsche Gedanken, oder falsche Handlungen in anderen aufwühlst, so bist du ein Bodhisattva, der eine schwerwiegende Verfehlung begeht, die den Ausschluß verdient. - Keine Rauschmittel (und Illusionen) in Verkehr bringen, sondern sich um die Verbreitung von Weisheit bemühen.
Ihr Schüler und Schülerinnen des Buddha, solltet ihr selbst Rauschmittel in den Verkehr bringen, andere dazu ermutigen oder zwingen, solchen Handel unterstützen, oder euch auf irgendeine Weise an einem solchen Verhalten beteiligen, so begeht ihr eine schwerwiegende Verfehlung, die den Ausschluß verdient.
Bitte bringt niemals absichtlich irgendwelche Rauschmittel in den Verkehr, denn tatsächlich führen Rauschmittel zu unangemessenen und beschmutzenden Handlungen.
Als Bodhisattvas erweckt das klare Licht der Weisheit in allen fühlenden Wesen.
Wenn du im Gegensatz dazu in anderen den Geist der Verdorbenheit ermutigst oder erweckst, so bist du ein Bodhisattva, der eine schwerwiegende Verfehlung begeht, die den Ausschluß verdient.
(Kommentar:
- dies beinhaltet auch den 'Wein der Illusion', aber nicht den legitimen medizinischen Gebrauch von Drogen;
- zum persönlichen Gebrauch von Rauschmitteln siehe das zweite der 48 geringeren, ergänzenden Gelübde). - Nicht abschätzig über andere Buddhisten reden oder über ihr evtl. anstößiges ethisches Verhalten klatschen, sondern Mitgefühl entwickeln.
Ihr Schüler und Schülerinnen des Buddha, solltet ihr über die Handlungen eines Bodhisattvas, seien es die eines Mönchs, einer Nonne oder eines Laien, abschätzig reden oder euch diesbezüglich an bösem Klatsch beteiligen, jemand anderen zu solchem Tun ermutigen, solche Verleumdungen oder bösen Klatsch unterstützen, oder euch auf irgendeine Weise an einem solchen Verhalten beteiligen, so begeht ihr eine schwerwiegende Verfehlung, die den Ausschluß verdient.
Wenn ihr als Bodhisattvas einer boshaften Person begegnet, die kein Buddhist ist oder ein Anhänger des Kleinen Fahrzeuges (hinayâna), und wenn ihr hört, wie jene Person andere Menschen im Buddhadharma beschuldigt, nicht den Sutren oder dem Vinaya zu folgen, so solltet ihr ein mitfühlendes Herz entwickeln, um jene Person zu belehren, zu bekehren und in ihr das Vertrauen und die Tugenden des Mahâyâna zu erwecken.
Wenn du im Gegensatz dazu als ein Bodhisattva selbst bösen Klatsch verbreitest und abschätzig über Handlungen von Menschen im Buddhadharma redest, die im Gegensatz zu den Gelübden zu stehen scheinen, so begehst du eine schwerwiegende Verfehlung, die den Ausschluß verdient.
(Kommentar:
- die Intention dieses Gelübdes ist es, unheilsame Sprache, Disharmonie in der Sangha und den Verlust von Vertrauen in Buddha, Dharma und Sangha zu vermeiden;
- keinesfalls sollte dieses Gelübde als Vorwand benutzt werden, um destruktive Verhaltensweisen, wie sexuellen Mißbrauch, Mißbrauch von Macht und Geld oder kriminelle Handlungen zu ignorieren oder zuzudecken. Der Schaden und Vertrauensverlust durch das Fortwirken solch unheilsamer Handlungen im Verborgenen ist ja regelmäßig weitaus gravierender, als eine kurzfristige Irritation der Sangha beim Bemühen um Wahrhaftigkeit und Reinigung;
- es ist also bei der Anwendung dieses Gelübdes stets auch das Gelübde Nr. 4 "Nicht lügen, sondern wahrhaftig und konstruktiv reden" zu berücksichtigen). - Nicht sich selbst erhöhen und andere herabsetzen, sondern Geduld entwickeln bei Kritik und Feindseligkeiten durch andere.
Ihr Schüler und Schülerinnen des Buddha, solltet ihr euch selbst rühmen und andere herabsetzen, jemand anderen zu solchem Handeln ermutigen, mithelfen andere abzuwerten oder zu verunglimpfen, oder euch auf irgendeine Weise an einem solchen Verhalten beteiligen, so begeht ihr eine schwerwiegende Verfehlung, die den Ausschluß verdient.
Als Bodhisattvas nehmt stattdessen zum Wohl aller fühlenden Wesen voller Geduld Beleidigungen und Kritik durch andere an; seht, was schlecht ist an eurem eigenen Handeln und was gut ist am Handeln der anderen.
Wenn du im Gegensatz dazu dich deiner eigenen Tugenden rühmst und die guten Qualitäten anderer ignorierst, so daß jene Wesen letztlich verunglimpft und herabgesetzt werden, so begeht du eine schwerwiegende Verfehlung, die den Ausschluß verdient. - Nicht geizig sein mit materiellen Mitteln oder mit dem Dharma, sondern Großzügigkeit üben.
Ihr Schüler und Schülerinnen des Buddha, solltet ihr habgierig und geizig sein, Habgier und Geiz bei anderen Menschen ermutigen oder fördern, oder euch auf irgendeine Weise an einem solchen Verhalten beteiligen, so begeht ihr eine schwerwiegende Verfehlung, die den Ausschluß verdient.
Wenn ihr als Bodhisattvas einem armen und mittellosen Menschen begegnet, der zum Betteln gezwungen ist, so findet bitte in Übereinstimmung mit unseren spirituellen Vorfahren weise und angemessene Wege, um diesen Menschen mit dem zu versorgen, was er oder sie benötigt.
Wenn du im Gegensatz dazu als ein Bodhisattva und aufgrund deines Geizes und deiner Geringschätzung eines bedürftigen Menschen nicht bereit bist, selbst eine kleine Münze, eine Nadel oder einen Grashalm zu geben, so begehst du eine schwerwiegende Verfehlung, die den Ausschluß verdient.
Auch wenn du nicht bereit bist, einem Menschen, der das Dharma sucht, einen Satz einer Lehrrede (sutra), einen Vers, oder ein winziges Stück des Dharma anzubieten, sondern stattdessen diese Person schmähst, beleidigst oder beschimpfst, so begehst du eine schwerwiegende Verfehlung, die den Ausschluß verdient. - Nicht Ärger und Hartherzigkeit kultivieren, sondern sich um Mitgefühl, um Beilegung aller Konflikte und um Harmonie bemühen.
Ihr Schüler und Schülerinnen des Buddha, solltet ihr Ärger gegen jemanden hegen, eine andere Person ermutigen, ihren Haß zu nähren, absichtlich Ärger provozieren, oder euch auf irgendeine Weise an einem solchen Verhalten beteiligen, so begeht ihr eine schwerwiegende Verfehlung, die den Ausschluß verdient.
Als Bodhisattvas fördert bitte in allen Wesen die Wurzeln des Guten und die Befriedung von Kontroversen und Streitigkeiten. Erweckt beständig in euch ein mitfühlendes Herz, ebenso wie Respekt und Hingabe.
Wenn du im Gegensatz dazu beginnst, irgendjemand anderen zu schmähen, zu beleidigen oder zu beschimpfen, selbst wenn dies wirklich ein äußerst boshafter Mensch sein sollte - oder schlimmer noch, solltest du in deinem Ärger jemanden mit deiner Hand, einem Stock oder einem Schwert schlagen, so begehst du eine schwerwiegende Verfehlung, die den Ausschluß verdient.
Auch wenn du deinen Ärger nicht losläßt, nachdem sich eine Person bei dir entschuldigt und mit sanften Worten ihr Bedauern ausgedrückt hat, so begehst du eine schwerwiegende Verfehlung, die den Ausschluß verdient. - Nicht schlecht von den Drei Juwelen sprechen, sondern sich um Verständnis, Vertrauen und Hingabe bemühen.
Ihr Schüler und Schülerinnen des Buddha, solltet ihr schlecht von den Drei Juwelen sprechen oder diese verleumden, andere dazu ermutigen, vorsätzlich solch niederträchtiger Rede zuhören oder euch auf irgendeine Weise an einem solchen Verhalten beteiligen, so begeht ihr eine schwerwiegende Verfehlung, die den Ausschluß verdient.
Wenn Bodhisattvas hören, wie ein Nicht-Buddhist aus Unwissenheit, oder irgendeine beliebige Person aus Bosheit, auch nur ein einziges Wort gegen die Buddhas äußert, so schneidet dies in ihr Herz, als sei es dreihundert Mal von einem Schwert durchbohrt worden.
Wieviel schlimmer ist es da, wenn du selbst, anstatt Vertrauen, Respekt und Hingabe zu entwickeln, bösartige Worte aus deinem Mund kommen läßt, oder dich gemein machst mit Menschen, die böse handeln oder aus ihrer spirituell verdrehten Sichtweisen heraus boshaft reden. Soch ein Bodhisattva begeht eine schwerwiegende Verfehlung, die den Ausschluß verdient.